Spielzeit 2025
Oktober 2025
Georgi Gospodinov
Am 16.10.2025 im Literarischen Salon (im Rahmen der lit.Cologne).
Der Bulgare Georgi Gospodinov, 1968 in Sofia geboren, ist einer der bekanntesten, am meisten übersetzten Autoren Europas. Mit seinem letzten Roman „Zeitzuflucht“ gewann er den International Booker Prize, eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Literatur weltweit: In einer Klinik der Zukunft können Demenzkranke in den Räumen ihrer Kindheit schwelgen: Jedes Stockwerk ist einem Jahrzehnt gewidmet. Doch plötzlich möchten auch Gesunde in der Klinik aufgenommen werden, und nicht nur Gesunde, sondern ganze Länder, die der Gegenwart entfliehen wollen: „Ein atemberaubender Roman aus alten Zeiten über das Heute“, jubelte DIE ZEIT, und die Times nannte Gospodinov jetzt schon einen Klassiker und seine Vision der Zukunft „einen Alptraum, aus dem Europa heute erwachen muß“. Im Frühling erschien sein neuer Roman „Der Gärtner und der Tod“ auf Deutsch, und fast noch druckfrisch bringt er ihn mit nach Köln. Worum es geht? Soviel verriet uns Gospodinov, dass es sein persönlichstes Buch sein soll und er darin vom Sterben seines eigenen Vaters erzählt: „Mein Vater war dieser Atlas, der Tonnen von Vergangenheit auf seinen Schultern trug. Das Buch beschreibt das Gefühl, wie all diese Vergangenheit zu zerbrechen begann und mit einem leisen Knacken auf mich einstürzte.“
16.10.25, 20:00 Uhr
Karten ab 09.09. unter: https://www.litcologne.de/
VVK: 22/18€, Abendkasse: 28/24€
Moderation: Guy Helminger und Navid Kermani
Die weiteren Termine:
30.10.25 - Vladimir Sorokin
„Brisant“, „drastisch“, „schockierend“ urteilt das deutsche Feuilleton über die Romane des 1955 in Bykowo bei Moskau geborenen Vladimir Sorokin. Sein einzigartiger Stil besticht durch die feine Verwebung von hoher Literatur und Trash, von Fantasy und analytischem Realismus, von Groteske und Klassik. Und immer geht es um die nationalistische Idylle, die die Regierung Moskaus propagiert, und unter der Gewalt und Vernichtung brodelt. „Der originellste aller zeitgenössischen russischen Schriftsteller heißt seit über 30 Jahren Vladimir Sorokin“, stellte der WDR fest. Auch wenn seine Bücher in einem dystopischen postapokalyptischen Russland spielen, ist Sorokin ein Gegenwartsdiagnostiker. Es geht ihm um den Verlust von Demokratie im Hier und Heute, es geht um aktuelle Politik und Kriege. Sein berühmtester Roman, „Der Tag des Opritschniks“, hat den Status einer literarischen Prophezeiung erlangt. Sorokin verbindet darin die Welt von Iwan dem Schrecklichen mit dem Putinismus zu einer düsteren Zukunftsvision: Russland unter der Willkürherrschaft einer Geheimpolizei, an deren Spitze der allmächtige «Gossudar» steht. Der Roman, vor zwanzig Jahren geschrieben, spielt im Jahr 2027. Kein Wunder, dass Sorokin seit Kriegsausbruch im Exil in Berlin lebt, gehörte er doch zu den Unterzeichnenden des Aufrufs, die Wahrheit über die russische Aggression zu offenbaren.
Tickets für den Salon mit Vladimir Sorokin: https://www.stadtgarten.de/programm/der-literarische-salon-mit-vladimir-sorokin-9206
Tickets für reguläre Literarische Salons: https://stadtgarten.ticket.io/
Tickets für die lit.Cologne: https://www.litcologne.de/